SPRÖDES HAAR

Anja H. hat uns ihr Problem ausführlich geschildert.

Ihre erfolglosen Versuche und ihre Frustration.

 

Generelle Bemerkungen zu diesem Problem:

Warum tritt trockenes, brüchiges Haar auf und kann man es behandeln?

Brüchiges Haar kann durch vererbte Störungen des Haarschafts entstehen, obwohl diese recht selten sind.

Häufige Ursachen sind Infektionen der Kopfhaut, z. B. Pilzinfektionen, und systemische Erkrankungen.

Auch Ernährungsmängel können eine große Rolle für die Haargesundheit spielen und zu trockenem, brüchigem Haar führen.

Eine schlechte Behandlung kann ebenfalls zu brüchigem Haar führen, da sie den Haarschaft schädigt.

In vielen Fällen kann brüchiges Haar behoben werden, wenn die zugrunde liegende Ursache beseitigt wird.

Bei einigen Erkrankungen, bei denen der Haarschaft geschädigt ist, kann dies jedoch nicht rückgängig gemacht werden.

Stattdessen sollte man sich darauf konzentrieren, weitere Schäden zu verhindern und neues, gesundes Haarwachstum zu fördern.

 

Das Internet ist eine riesige Fundgrube für allgemeine Empfehlungen. Natürlich hat Anja diese Möglichkeit genutzt, in der Hoffnung, eine endgültige Lösung für ihr Problem zu finden.

Die eigentlichen Ursachen ihres Problems wurden jedoch nie gesucht und daher auch nie gefunden.

Liebe Anja, vielen Dank für die Beantwortung eines wirklich umfangreichen Fragenkatalogs.

Das Ergebnis:

Ein gravierender Mangel an Zink und Vitamin B12 (bestätigt durch eine vom Hausarzt veranlasste Laboruntersuchung)*.

Maßnahmen, die zu einer guten Durchblutung der Kopfhaut führen, waren Anja nicht bekannt.

Zum Waschen der Haare wurden völlig ungeeignete Shampoos verwendet.

Kalkhaltiges Wasser verschlimmerte die Situation.

 

Meine Ratschläge:

1) Wie du uns berichtet hast, hat dich dein Arzt sehr gut beraten, wie du diese Mängel allein über die Ernährung beheben kannst.

(Zur Information für die Leserinnen und Leser dieses Artikels: Zink ist zum Beispiel in Kürbiskernen, Leinsamen, Haferflocken und Paranüssen in ausreichender Menge enthalten. Vitamin B12 in Rinderleber, Kalbsleber, Käse –

Für eine Veganerin wie Anja natürlich eine Katastrophe. Chlorella wäre eine Alternative, ist aber nicht unumstritten. Eine Therapie durch den Hausarzt ist meiner Erfahrung nach die wirksamste Abhilfe).

2) Die Durchblutung der Kopfhaut ist bei der Pflege von trockenem Haar sehr wichtig,
um die Produktion der Talgdrüsen anzuregen.
Täglich bis zu 100 Bürstenstriche mit der Naturborstenbürste, oder eine tägliche Kopfmassage mit den Fingerspitzen helfen die Durchblutung der Kopfhaut zu fördern.

3) Zum Haarewaschen empfiehlt sich ein hochwertiges Ölshampoo. Es enthält keine waschaktiven Substanzen und schäumt daher nur wenig.
(Ein Seifenschaumberg auf dem Kopf sieht auf Werbebildern zwar beeindruckend aus, verrät aber nichts über die schädliche Wirkung der enthaltenen Tenside).

Ist das Haar nur leicht verschmutzt, kann es auch mit selbst hergestelltem Eidottershampoo gewaschen werden. Dazu verrührt man – je nach Haarlänge – ein bis zwei Eigelb mit dem Saft einer halben Zitrone und wäscht die Haare damit wie mit jedem anderen Shampoo. Bei der zweiten Wäsche das Haar gründlich ausspülen, damit keine Eigelbreste im Haar zurückbleiben.

Generell gilt: Nach jeder Haarwäsche sollte das spröde Haar ausgespült werden.

Wer sich nicht die Mühe machen will, das Waschwasser abzukochen, sollte nach jeder Haarwäsche eine Pflegespülung verwenden, die alle Rückstände wie Chlor oder Kalk aus dem Haar entfernt: Kräuterspülungen eignen sich dafür.

Wurden die Haare mit seifenhaltigen Shampoos gewaschen, sollte nach der Haarwäsche eine saure Pflegespülung verwendet werden. Ein Spritzer Obstessig oder Zitronensaft im letzten Spülwasser neutralisiert die Rückstände und macht das Haar glänzend und weich.

Am schonendsten trocknet man das Haar im Freien, wenn es warm genug ist,
oder in einem warmen Raum.

 

Liebe Anja, ich freue mich sehr, dass du das ganze Programm beherzt durchziehen willst.

Du wirst sehen, wie schnell sich etwas ändern kann.

Alles Gute für dich und deine Zukunft.

Sollten trotz allem noch Probleme auftauchen, rein in Bezug auf Spliss, werde ich in einem weiteren Beitrag ausführlich auf dieses >Spliss-Problem< eingehen.

 

 

*Um einen Vitamin- und Mineralstoffmangel festzustellen, wird der Arzt Blutuntersuchungen veranlassen. Es kann sein, dass du mehrere Blutuntersuchungen machen musst, da das große Blutbild allein nicht ausreicht, um alle Nährstoffparameter zu bestimmen. Die Blutproben werden dann analysiert, um den Nährstoffgehalt im Blutserum zu bestimmen. Ergebnisse, die unter der Untergrenze der Referenzwerte liegen, weisen auf einen Mangel hin. Warum also monatelang über verschiedene Symptome rätseln, wenn Labortests so einfach und schnell konkrete Antworten geben können?

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